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Dossier 12 – Keulen Ozeaniens. Blut, Prunk, Ritual. Keulen und ihre Rollen in den Gesellschaften Ozeaniens

3,00

Milène C. Rossi, 2015

Kategorie:

Milène C. Rossi

Dieses Dossier beschäftigt sich mit einem besonderen Objekt der materiellen Kultur Ozeaniens: der Keule. Der Fokus liegt hier auf der traditionellen Kultur Melanesiens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Obwohl die Hauptfunktion der Keule die einer Waffe war, ging ihre Rolle in Ozeanien weit darüber hinaus. Krieg war ein wichtiger Weg, um in der gesellschaftlichen Ordnung aufzusteigen. Auch außerhalb Ozeaniens hat sich die Verwendung der Waffen nicht ausschließlich auf den Krieg beschränkt. Keulen wurden in Ozeanien von gewöhnlichen Männern und speziell ausgebildeten Kriegern getragen. Keulen waren mehr als Waffen. Sie waren bedeutend für die eigene Identität, die dem Krieger erlaubte, einen wichtigen Status zu erreichen. Wenn ein Feind im Nahkampf getötet wurde, besonders mit einer Keule, stellte es eine Möglichkeit dar mehr mana zu erlangen. Die Keule stand auch im Zentrum anderer Rituale, wie den kriegerischen Tänzen sowie auch in den Übergangsriten, welche die wichtigsten Etappen im Leben eines Mannes betonten. Diese Vielfältigkeit besteht bei der Keule viel stärker als bei den anderen Waffen Ozeaniens. Deshalb hat die Keule mittlerweile wieder ihre Bedeutung zurückerlangt. Sie kann nicht nur töten, sondern auch Identität stiften.

Blood, Pomp, Ritual. Clubs and Their Roles in the Societies of Oceania

This dossier deals with one kind of object of the Oceanian material culture, namely the club. The focus here is on the traditional culture of Melanesia from the 16th to the 19th century. Though the primary function of a club is that of a weapon, its symbolic and functional significance is much broader. War was an important means of social mobility and self-promotion. Therefore, as with other weapons – in areas outside of Oceania – the use of clubs was not limited to warfare but served several purposes. Worn as performative accoutrement by men and warriors, clubs were strong identity objects, enabling wearers to attain important social status. Killing an enemy in close combat, notably with a club, was considered an extremely powerful act as well as a way of acquiring more mana (=power). The club was also central to other rituals, such as the pre-war ceremonial dances as well as initiation ceremonies or the marking of transitional phases, which characterized the important stages of a man’s life. The polyvalence of its functions meant that the club took precedence over other weapons in Oceanian societies. It can not only kill, but also create identity.