17. Januar 2017
Von Igor Eberhard (Universität Wien)
Im Anschluss an den Vortrag gibt es gemütliches Beisammensein.
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung mit der AG Hautbilder.
Tätowierungen boomen. Fast jeder Zehnte im deutschsprachigen Raum ist tätowiert. Dennoch werden Tätowierungen noch immer mit Klischees und Vorurteilen in Verbindung gebracht. Tätowierungen sind jedoch ein globales Phänomen, das sich durch die Menschheitsgeschichte zieht. Durch James Cook und andere Forschungsreisende kamen sie vermehrt ins öffentliche Bewusstsein in Europa. Besonders pazifische Tätowierungen üben seit dieser Zeit noch immer einen besonderen Reiz aus. Parallel zu der Revitalisierung von pazifischen Tätowierungen vor Ort, werden sie auch in Europa immer beliebter. Sie stehen damit in einem Spannungsfeld zwischen Globalisierung, Mode, Exotismus, Tradition und Konsumgut. Im Rahmen dieses Vortrags soll diesem Spannungsfeld nachgegangen werden. Es stellt sich die Frage: Kann man den Pazifik auf der Haut tragen? Und: Ist dies überhaupt gewollt?
Dr. Igor EBERHARD ist Kultur- und Sozialanthropologe an der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind Tätowierungen, Körper, Medical Anthropology, Medizingeschichte, Populärkultur und Erinnerungskulturen. Er ist Mitglied der „European Society of Tattoo and Pigment Research“ (ESTP) und Vorstandsmitglied der „Österreichisch Südpazifische Gesellschaft“ (OSPG). Zum Thema sind zuletzt die beiden Bücher „Pimp my Körper!“ und „Stich:Punkte: Theorie und Praxis des Tätowierens“ (Co-Hg.) erschienen.
Beginn: 18.30 Uhr
Ort: Hörsaal A, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, Universitätsstraße 7, 4. Stock, Stiege 1